Hühnerprojekt

Schon zu Beginn des Jahres 2015 entstand die Idee, die die bis dahin ungenutzte Grünfläche hinter der GGS Carl-Schurz-Schule sinnvoll in die Nutzung mit einzubeziehen. Durch die angestrebte Hühnerhaltung und später auch das Bestellen von Hochbeeten sollen die Kinder wieder bewusster Natur erleben und einen sachgerechten Umgang mit Pflanzen und Tieren zu lernen, sowie Verantwortung für die Tiere und Pflanzen zu übernehmen.
Da man für solch ein Projekt viel Geld in die Hand nehmen muss, nahmen wir alsbald am Ideenwettbewerb der Bürgerstiftung Bonn teil. Wir gewannen damals unglaubliche 10.000 € für die Umsetzung unseres Projektes.
Es sollte noch 1,5 Jahre dauern, bis wir alle Hürden überwunden hatten und endlich mit der Umsetzung beginnen konnten.
Im September 2016 konnte endlich der Stall und die Umzäunung in Auftrag gegeben werden.
Nachdem nun der Zaun montiert wurde, ereilte uns die nächste Hiobsbotschaft. In Deutschland brach die Vogelgrippe aus und auch in Bonn wurde auf unbestimmte Zeit die Stallpflicht für Hühner angeordnet. Da für uns eine reine Stallhaltung nicht in Frage kam, konnten wir in Ruhe den Winter abwarten – inzwischen waren wir ja in Geduld geübt – um die Fertigstellung des Geheges und dessen Bepflanzung im Frühjahr anzugehen.
Im März 2017 gingen wir mit vereinten Kräften an die Fertigstellung des Geheges. Eltern, Schüler*innen und Lehrer*innen packten tatkräftig mit an. An zwei Samstagen wurden Gräben am Zaun entlang gezogen um Zinkdraht gegen Fressfeinde in den Boden einzubringen, der Zinkdraht oberirdisch mit hunderten Kabelbindern befestigt, Pfähle eingeschlagen, Platten fachmännisch verlegt, Obstgehölz und Sträucher gepflanzt, Vogelschutznetze über das Gehege gespannt und in einem großen Kraftakt der Hühnerstall, welcher immer wieder im aufgeweichten Boden versank – es regnete in Strömen – über Planken auf seinen Platz bugsiert. Im pitschnassen Zustand versuchten wir nach 10 Stunden körperlichen Arbeit über den Boden kriechend den Lehm vom Boden der Aula und des Flurs zu beseitigen – mit mäßigem Erfolg. Am nächsten Morgen schwangen jedoch kleine Helfer Besen und Kehrschaufel und retteten uns vor unserem Hausmeister, der mit Argusaugen über die Sauberkeit der Schule wacht.

Nun konnte endlich Leben in das Gehege einkehren und das Schulhuhnprojekt beginnen.

Für alle Kinder gut sichtbar wurde ein Brüter aufgestellt, in dem nun bald Küken schlüpfen sollten. Außerdem wurde eine „Chicken Cam“ installiert, auf die man über das schulinterne Netzwerk zugreifen konnte, so dass die Eier und später auch die Küken aus den Klassen heraus beobachtet werden konnten. Bereits am 20. Tag schlüpften die ersten Küken. Einer der ersten Schlupfvorgänge wurde sogar in der Aula und drei weiteren Räumen übertragen. Die Kinder fieberten mit dem Küken mit und jubelten euphorisch, als es sich endlich komplett aus der Schale befreite. Nun konnten die Kinder hautnah miterleben, wie unsere Hühner groß wurden. Die Schüler*innen kümmerten sich unter Anleitung rührend um die Versorgung der Küken.